Auch in einem Leserbrief sollten Fakten korrekt dargestellt werden: Es gibt kein Gutachten zum Artenschutz von der Initiative Gegenwind, wie behauptet wurde. Die angesprochenen Gutachten wurden von den Städten Furtwangen und Vöhrenbach in Auftrag gegeben. Auch wurde in dem Bericht „Windkraft mit neuem Streitpotenzial" vom 13. Juli das Siventis-Gutachten nicht diskreditiert, wie dies der Leserbrief zu suggerieren versucht, sondern es wurden nachvollziehbare Gründe für eine mögliche Erklärung der widersprüchlichen Ergebnisse der Gutachten der Städte und Siventis diskutiert. Im Übrigen gibt es durchaus Anlass, auch andere Gründe in Betracht zu ziehen.
Es wurde in dem Leserbrief auch auf den Vortrag über Infraschall im Studium Generale der HEU eingegangen. Die Organisatoren des Studiums nehmen bewusst auch kontrovers diskutierte Themen auf und laden dazu Fachleute ein. Der Referent, Prof. Dr. W. Roos, ist auf dem Gebiet Infraschall und Wechselwirkungen mit dem menschlichen Organismus ein deutschlandweit anerkannter Fachmann. Persönliche Anwürfe gegen den Referenten wie „wissenschaftlich hanebüchene Zuweisung..." und die Beleidigung der Zuhörer als „mitgereiste Claqueure" sind da völlig fehl am Platz. Überdies ist es erstaunlich, wie der Autor des Leserbriefs zu einer solchen Einschätzung kommt, er ist weder bei der Zuhörerschaft wahrgenommen worden noch ist er bei der Diskussion nach dem Vortrag in Erscheinung getreten.
Ein wesentlicher Punkt fehlt leider in dem Leserbrief. Mittlerweile ist nicht nur der CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung, sondern (endlich) auch der aus der gesamten Energieerzeugung (mit den dicken Brocken Wärme und Verkehr) in den Blickwinkel der politischen Diskussion gerückt. Der Anteil der Windkraft zur gesamten Energieerzeugung liegt bei nur 2 bis 3 Prozent (trotz einer installierten Windleistung im Bereich der benötigten elektrischen Anschlussleistung), wodurch ihr Beitrag zur CO2-Vermeidung vernachlässigbar klein ist und ihre Bedeutung für eine umfassende Energiewende deutlich relativiert wird. Auch ein weiterer Zubau würde daran nichts Wesentliches ändern. Vor diesem Hintergrund ist die Einbeziehung der gesamten Energieerzeugung für den CO2-Ausstoß schon seit langem ein Anliegen der Initiative Gegenwind.
Zum Schluss sei dem geneigten Leser noch empfohlen, den in
Diskussion stehenden Leserbrief mit dem Beitrag im SÜDKURIER vom 13.
Juli zu vergleichen, um sich selbst ein Bild zu machen, wer „verbissen
und fanatisch" agiert!
Dietrich Kühlke, Furtwangen
Der Verfasser des in Diskussion stehenden Leserbriefs hat
zu seiner nicht wahrgenommenen Anwesenheit in einem Brief Stellung
bezogen (Zitat):
"Falsch ist, dass ich bei der Veranstaltung mit Hr. Roos an der HFU
'nicht wahrgenommen' wurde. Ich war da und durfte auch meine Frage in
der Diskussionsrunde anbringen."