Frau Göring-Eckardt mag mit so manchem Recht haben, aber ihre Aussage,
dass die Grünen keine Klientelpolitik betreiben, ist so nicht stimmig.
Wer in windschwachen Gebieten, in denen klar erwiesen ist, dass
Windkraft nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, die
Projektierer unterstützt, betreibt sehr wohl Klientelpolitik. Des
Weiteren vernachlässigt sie in ihrem Statement auch die gerade jetzt
von den Umweltschutzverbänden aufgedeckten Mängel bei
Genehmigungsverfahren hier in Baden – Württemberg, wo sie doch
gleichzeitig erklärt, wie sehr ihr der Artenschutz am Herzen liege.
Sie spricht auch nicht davon, dass 28.000 Windkraftanlagen (WKA) in
Deutschland schon jetzt so viel Strom produzieren, dass wir ihn sehr
oft nicht verbrauchen können. Und auch kein Wort davon, dass die
Netzagenturen ständig damit beschäftigt sind, Deutschland vor einem
Strom-Blackout zu bewahren. Wie viele andere der ökologisch
Festgefahrenen lässt sie auch die neuesten medizinischen Erkenntnisse
zum Thema Infraschall völlig außer Acht. Es geht schon lange nicht
mehr nur um Vogelschutz, sondern vielmehr um den Schutz der Menschen
im unmittelbaren Umfeld dieser Windkraft-Monsteranlagen und um den
Schutz unserer Naturlandschaft. Wie heißt es doch so schön auf einem
Wahlplakat der Grünen: „Schöpfung bewahren“. Mit dem massiven Abholzen
für WKA im Schwarzwald kommt man diesem Slogan aber nicht näher. Um
dem Klimaschutz weiter zu helfen, gibt es wahrlich genügend andere
Felder, in denen sich die Grünen stark machen könnten. Warum ist es
möglich, dass Politiker Aussagen machen können, die einer Überprüfung
nicht standhalten bzw. warum hinterfragt die Presse solche Aussagen
nicht? Wo, so frage ich weiter, liegt der wahre Grund für das
vehemente Festhalten der Grünen an einer für unsere Region sinnlosen
und schädlichen Energietechnik?
Jacques Barthillat
Furtwangen-Rohrbach